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Rotkehlanolis Zucht und Fortpflanzung

Inkubation der Rotkehlanoliseier

Bei der Inkubation, also das Ausbrüten der Eier habt Ihr gleich mehrere Möglichkeiten, die ich euch vorstellen will. Da wären das Ausbrüten im Terrarium, in der Erde, in einer Heimchendose oder direkt in einem Inkubator.

Je höher die Temperatur ist, umso schneller schlüpft euer Anolis. Es dauert ca. 35 Tage bei 30 Grad oder 55 Tage bei 23. Mit der Temperatur könnt Ihr das Geschlecht nur indirekt beeinflussen. Meiner Erfahrung nach schlüpfen bei konstanten 30 Grad eher männliche Anolis.

Es empfiehlt sich allerdings, die Eier bei niedrigen Temperaturen zu inkubieren. Die Erfahrung zeigt, dass die Jungtiere dadurch viel stabiler und gesünder sind.

Inkubation im Terrarium

Dabei werden die Eier da gelassen, wo Sie abgelegt werden. Ganz gleich ob in der Erde, einem Blatt oder der Trichter einer Bromelie. Bei dieser Methode trägt der Temperaturwechsel durch die nächtliche Abschaltung der Heizelemente zu einer guten Entwicklung der Jungtiere bei. Bei dieser Methode, bevorzugt für eine gute Entwicklung der Jungtiere, kommt es aber gerne vor, dass die Erde zu feucht oder zu trocken wird, wodurch die Eier eingehen.

Ein Problem bei dieser Methode ist auch, dass die Jungtiere gefressen werden können. In der Regel haben diese eine Schonfrist von 1 bis 3 Tagen, bevor die Elterntiere auf die Jagt gehen. Wird so ein Rotkehlanolisbaby einmal verschlingt, entwickeln die adulten Tiere eine Vorliebe dafür und es wird immer wieder passieren

Inkubation in einer Heimchendose

Für die Inkubation in einer Heimchendose füllt Ihr diese zur Hälfte mit Vermiculite welches Ihr in jedem Tierbedarfsladen für wenige EUR bekommen könnt. Das Vermiculite macht Ihr so weit feucht, dass wenn ihr es zwischen den Fingern zerdrückt, dieses Feucht ist, aber nicht tropft.

In dieses drückt Ihr dann mit dem Finger eine kleine Mulde. Das Ei könnt Ihr nun vorsichtig mit einer Pinzette aus dem Terrarium nehmen und in die vorher präparierte Mulde legen. Das Ei sollte zu 1/3 mit dem Vermiculite umhüllt sein.

Eier in Vermiculite. Während der Inkubation wächst die Größe der weiter an.
Eier in Vermiculite. Während der Inkubation wächst die Größe der weiter an.
Abgelegtes Ei an der Rückwand
Abgelegtes Ei an der Rückwand

Die Heimchendose könnt Ihr nun entweder in das Terrarium oder auf das Terrarium stellen. Ihr solltet aber darauf achten, dass diese nicht direkt unter oder neben dem Wärmespot steht. Eine Stelle wo Temperaturen von 25-30 Grad herrschen ist dafür optimal.

Übrigens: Oft wird gesagt, dass die Eier nicht gedreht werden dürfen, da diese sonst absterben. Dies kann ich nicht bestätigen. Oft genug haben sich die Eier bei der Entnahme aus dem Terrarium gedreht und lagen vorher nicht mehr so wie im Terrarium. Bisher wurden daraus immer kräftige, junge Anolis. Auch ein Drehen nach längerer Inkubationszeit ist ein gesundes Anolis geschlüpft. Warum sich der Mythos bis heute hält, ist mir persönlich ein Rätsel.

Im Inkubator

Der Inkubator ist die einfachste und sicherste Methode. Inkubatoren gibt es viele, welchen Ihr holt, das bleibt euch überlassen. Wichtig ist nur das diese, zum Regulieren der Temperatur ein Thermo Control verbaut haben. Die Temperatur stellt Ihr auf 25-30 Grad. Für den Inkubator geht Ihr wie beim Inkubieren in der Heimchendose vor. Ihr füllt diese mit Vermiculite und gebt das Ei hinein. Danach stellt Ihr die Heimchendose nach Gebrauchsanweisung in den Inkubator und wartet ca. 35 Tage bei 30 Grad oder ca. 55 Tage bei 25.

Der Vorteil des Inkubators, Ihr könnt die Temperatur konstant halten, womit Ihr die Zeit des Schlupfes ungefähr beeinflussen könnt. Ein weiterer Vorteil ist, dieses könnt Ihr an eure bereits vorhandene Zeitschaltuhr für die Beleuchtung hängen. So habt Ihr auch im Inkubator eine nächtliche Nachtabsenkung.

Egal für welche Methode Ihr Euch entscheidet, solltet Ihr die Eier in Heimchendose inkubieren, müsst Ihr regelmäßig für einen Luftaustausch sorgen. Dazu nehmt Ihr kurz den Deckel der Heimchendose ab.

Wenn Ihr Vermiculite nutzt, so müsst Ihr auch da schauen, dass Ihr dies nicht zu Trocken werden lässt. Alle 1-2 Wochen kurzen befeuchten reicht in der Regel aus.